Interview mit Nina Knag zu “Don’t Call Me Mama”
Schwierige weibliche Charaktere faszinieren sie, sagt Nina Knag. Die norwegische Regisseurin übernimmt in ihrem ambivalenten Spielfilm-Debüt, das im Wettbewerb von Karlovy Vary seine Premiere feiert, die Perspektive einer solchen Figure. Don't Call Me Mama beobachtet die Affäre einer privilegierten älteren Bürgermeister-Gattin mit einem geflüchteten syrischen Teenager. Als die Gefühle der Protagonistin für den knapp volljährigen Amir (Tarek Zayat) abkühlen, zeigt sich das ungleiche Machtverhältnis zwischen beiden. Pia Tjelta wurde für ihre Verkörperung der problematischen Figur in Karlovy Vary als Beste Darstellerin ausgezeichnet. Vor Ort auf dem Festival nahm sich Nina Knag Zeit für ein Gesprch mit Lidanoir über brüchige Moral, die reale Inspiration ihres Films und dessen politische Untertöne.